„Ein grauer Tag im August“ – Theaterstück zum Gedenken an den Mauerbau vor 55 Jahren

Das Stück (Werbeplakat, Flyer) spielt in Berlin unmittelbar vor dem Bau der Berliner Mauer 1961. Der unzufriedene Franz Müller, glücklich verheiratet und Vater von zwei Kindern, muss sich in jenen Tagen im August 1961 entscheiden, unglücklich in der DDR zu bleiben oder zu gehen und damit sein Leben und das seiner Familie zu riskieren.

Der Fabrikarbeiter Franz Müller ist mit seinem Leben in der DDR unzufrieden; er bemerkt nicht, dass sich seine Frau immer mehr mit dem System arrangiert, auch bemerkt er nicht, dass er aufgrund seiner offen gezeigten Unzufriedenheit mittlerweile überwacht wird. Obschon Franz Müller versucht, es seiner Familie recht zu machen, kann er dem auf ihm lastenden Druck nicht standhalten. Folglich spielt er mit dem Gedanken, zu seiner Mutter nach West-Berlin zu gehen; alles, was ihn in der DDR hält, ist seine unerschütterliche Liebe zu seiner Frau. Als er jedoch bemerkt, dass seine Frau ohne sein Wissen in die SED eingetreten ist, trifft ihn dies: Sie trat nicht nur zum Schutz der Kinder ein, sondern aus Überzeugung. Seine bis dahin unerschütterliche Liebe zu ihr gerät ins Wanken.

Als er nach einem kräftezehrenden Verhör nach Hause kommt und von seiner Frau lautstark verurteilt wird, wendet er sich völlig verstört von ihr ab. In diesem Moment weiß Franz Müller, dass das Letzte, was ihn hier gehalten hat, die Liebe zu seiner Frau, nicht mehr existiert; es ist der 12. August …

 

Aufführungen:

Freitag, 18.11.2016, Beginn um 18:30 Uhr

Samstag, 19.11.2016, Beginn um 18:30 Uhr

Aufführungsort: Matthias-Grünewald-Gymnasium Würzburg, Zwerchgraben 1, 97074 Würzburg

Das Erinnern an die deutsche Einheit

Kann Erinnerung einheitsstiftend sein?

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“Auch im Osten hat man längst kapiert, dass die Wiedervereinigung ein riesen Fehler war! An Freiwilligen, die die Mauer wieder aufbauen würden, mangelt es nicht! Nur noch begreifen müsste der Wessi das.“

Anonymer Kommentar (Zit. nach: Schroeder, Klaus, Deutz-Schroeder, Monika; Oh, wie schön ist die DDR. Kommentare und Materialien zu den Ergebnissen einer Studie. Schwalbach/Ts 2009.)

Im 25. Jahr des Erinnerns an die deutsche Einheit wird an unterschiedlichen Stellen jenes Prozesses gedacht, werden die Taten der großen Politiker und der kleinen Bürger herausgestellt, und es wird angeregt, dass man die Erfahrungen jener Zeit nutzen könne, um „die Akzeptanz und die Bereitschaft zur Stärkung der Demokratie zu verbessern“ (Iris Gleicke, Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Länder).

Im 25. Jahr des Erinnerns an die deutsche Einheit werden die Erfolge gewürdigt, die Leistungen betont und es wird in den jeweiligen Reden angemerkt, dass man bereits sehr viel geschafft habe, gleichwohl noch einiges bevorstehe.

Im 25. Jahr des Erinnerns an die deutsche Einheit bemerkt man die noch immer vorhandenen Unterschiede zwischen den alten und den neuen Bundesländern, bemerkt die unterschiedlichen Erinnerungen, die unterschiedlichen Einstellungen und Wertvorstellungen … Aber bemerkt man in jenen Gedenkfeiern trotz der Feststellung der Unterschiede, dass die Unterschiede nicht nur da sind, sondern dass diese Unterschiede uns immer noch mahnen, dass das Ziel, die Herstellung der inneren Einheit, noch immer nicht geschafft worden ist?

Aus diesem Grund wollen wir mit unserer letzten Veranstaltung nicht nur den unterschiedlichen Erinnerungsstrukturen nachgehen, nicht nur Erinnerungsverzerrungen und -verdrängungen aufspüren, nein!, wir wollen produktiv danach fragen, in welcher Form die Erinnerung der deutschen Einheit nicht nur notwendig sondern auch einheitsstiftend sein und wirken kann.

Gern möchten wir mit Ihnen darüber diskutieren! Insofern würde es uns freuen, Sie auf unserer Veranstaltung begrüßen zu dürfen!

Die Veranstaltung findet am 09.11.2015 (Beginn um 14.00 Uhr) am Dag-Hammarskjöld-Gymnasium Würzburg (Frauenlandplatz 5) statt.

Die deutsche Einheit und die Kraft des Glaubens

Dritte Veranstaltung am 11.10.2015 in St Stephan, Beginn um 10.00 Uhr

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“Vor uns liegt […] eine schwierige Wegstrecke. Wir wollen diesen Weg gemeinsam gehen. Wenn wir zusammenhalten und auch zu Opfern bereit sind, haben wir die Chance auf einen gemeinsamen Erfolg.“

Helmut Kohl, Rede in Dresden am 03. Oktober 1990

Im 25. Jahr der Deutschen Einheit denken wir an die Bilder vor dem Berliner Reichstag und sehen die jubelnden Menschenmassen. Im 25. Jahr der Deutschen Einheit erinnern wir uns des scheinbar leichten Weges aus dem Haus auf die Straße, von den Straßen an die Runden Tische und von den Runden Tischen zurück in die Parlamente – zurück dorthin, wo jener viel umjubelte Tag möglich gemacht worden ist.

25 Jahre sind vergangen und in 25 Jahren hat sich diese Republik verändert, verwandelt – ja!, sie ist scheinbar zusammengebrochen. Und doch, im 25. Jahr des Erinnerns an die Deutsche Einheit mischt sich neben allem Jubel immer mehr die Angst davor, die innere Einheit, das Zusammenwachsen von West und Ost, das Vergessen von alt und neu, diese innere Einheit nicht zu schaffen, nicht bewältigen zu können. Denn im Gedenken an die Überwindung der deutschen Teilung erinnert man sich dieser, glaubt, es sei einem vorher besser gegangen. Sind diese Gedanken berechtigt? Verlieren wir das Ziel aus den Augen, weil wir merken, dass der Weg doch anstrengender zu sein scheint, als wir uns vor 25 Jahren gedacht haben?

In solchen Zeiten, vor 25 Jahren und gerade heute kommt dem christlichen Glauben eine besondere Bedeutung zu: Er kann Zuversicht geben, wo man sich verloren fühlt, kann Hoffnung schenken, wo man sich überfordert, kann Gemeinschaft stiften, wo man sich allein fühlt, und schließlich Kraft spenden, wo man schlapp zusammenzufallen droht …

Wir wollen an diesem Sonntag folglich nach der Kraft des christlichen Glaubens fragen, nach derjenigen, die dieser in der 1989/90 gehabt hat, und nach derjenigen, die er heute haben kann. Diskutieren Sie mit unseren Gästen mit: Kann der christliche Glaube Kraft und Zuversicht schenken in herausfordernder Zeit?